Dispozinsen in Bewegung

Den „kleinen Mann“ wird es freuen, auch wenn die Senkung der Zinsen für Überziehungskredite bei den Banken nur im Bereich hinter dem Komma stattfinden wird…

Schon 2012 kritisierte die Stiftung Warentest zahlreiche Banken wegen überhöhter Dispozinsen, nachdem die Dispo- und Überziehungszinsen von Kreditinstituten immer wieder in der öffentlichen Kritik standen.

Über 200 Banken haben seitdem den Zinssatz für Dispositionskredite gesenkt.

Der Bundesverbraucherminister Heiko Maas will sich jetzt verstärkt für eine Regulierung des Zinses für Überziehungskredite einsetzen.

Ohne einen konkreten Zeitpunkt zu nennen, bekräftigte der SPD-Politiker in einem Interview, dass die Zinsen für einen Dispokredit in Zukunft sinken sollen.

Banken und Sparkassen haben bisher immer kräftig zugelangt, wenn es um eine Überziehung ging. Diese Geldquelle soll jetzt nicht gestopft, aber allgemeinverträglich gestaltet werden.

Wie der Leitzins an die EZB gekoppelt ist, soll auch beim Dispozins eine Regelung geschaffen werden.

Das Geld von der Bank war immer recht teuer, wenn man damit einen vorübergehenden Finanz-Engpass überbrücken wollte. Viel anders wird es auch nicht werden, wenn hier von Senkungen der Dispozinsen im Zehntelbereich gesprochen wird.

Nachdem kürzlich Europas größte Direktbank ING-Diba die Dispo- und Überziehungszinsen auf einheitliche 7,95 Prozent gesenkt hatte, es weitere kleinere Banken ähnlich handhaben, sollten die Marktführer unserer Vermögensverwaltungen nachziehen.

Geld mit Geld zu verdienen, ist schon jeher die ureigenste Aufgabe der Banken und Finanzinstitute.

Auch die Leistungen, die das Finanzgewerbe zum Funktionieren der Marktwirtschaft erbringen, sind nicht zu unterschätzen. Den Banken verdanken die Märkte einen Geldfluss und die Versorgung mit Krediten. Ohne die Geldversorgung, die Ausstattung mit Kapital und Investitionshilfen, würden zahlreiche Unternehmen ihre Aufgabe nicht wahrnehmen können.

Der Geldhandel ist eine unentbehrliche Bedingung und gleichzeitig Hebel des Wachstums.

So entsteht die Macht des Kapitals über die ökonomischen Leistungen in allen Bereichen der Marktwirtschaft, was nicht erst in der Krise den Geldhäusern eine besondere staatliche Fürsorge sicherte.

Jetzt sind in minimalem Verhältnis die Bemühungen der Regierung darauf gerichtet, dem kleinen „Überzieher“ des Bankkontos eine Erleichterung zu schaffen.

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