Niedrige Zinsen bergen große Gefahr

Niedrige Zinsen bergen große Gefahr

Niedrige Zinsen bergen große Gefahr

Die dramatische Entwicklung des Leitzinses wird weitere ernst zu nehmende Folgen haben. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) ist seit dem Ausbruch der Finanzkrise mit der Lehman-Pleite im Herbst 2008 bis heute von 4,25 Prozent auf 0,00 Prozent gefallen.

Die EZB will mit dem niedrigen Leitzins verhindern, dass die Wirtschaft weiter abstürzt. Doch das lang anhaltende Tief bei den Zinsen hat für die Sparer negative Nebeneffekte. Billiges Geld heißt schlechte Zeiten für Sparer.

Die Inflation lässt den Kleinanlegern das Geld durch die Finger rinnen, der Verlust ist höher als das, was die meisten Institute an Zinsen anbieten können. Mit sicher geglaubtem Geld erleiden die meisten Bankkunden derzeit einen realen Wertverlust. Für Tages- und Festgeld sind in der Regel nur noch Erträge unter 1 Prozent zu erwirtschaften, was die meisten Anlageformen unattraktiv macht. Also besser das Geld unter das Kopfkissen oder in den Schornstein?

Niedrige Zinsen bedeuten, dass es zukünftig viel billiges Geld im Finanz-System der Eurozone geben wird. Und dieses Geld fließt vorrangig in Aktien, da die vermeintlich sicheren Alternativen wie Bankprodukte und Staatsanleihen kaum Zinsen bringen. Der Commerzbank-Chef Martin Blessing warnt in diesem Zusammenhang vor einer möglichen Überhitzung an den Finanz- und Immobilienmärkten.

Die Gefahr, dass sich an den Finanz- und Immobilienmärkten neuen spekulativen Blasen bilden, sei derzeit gegeben. Blessing hebt seine mahnende Stimme gegenüber der Bundesregierung, die Lage der Kleinsparer ernster zu nehmen. Von der Regierung forderte er vor allem Reformen, die den Kleinanlegern mehr Sicherheit bei den Geldanlagen geben.

Auch die private Altersvorsorge ist in Gefahr, wie man deutlich an den ständig sinkenden Überschussbeteiligungen der Lebensversicherer erkennen kann. Dass das historisch niedrige Zinsniveau durchaus auch größere Versicherungsunternehmen in Bedrängnis bringen könnte, befürchtet sogar die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).

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