Unternehmensnachfolge rechtzeitig planen
Jährlich suchen in Deutschland etwa 22.000 Unternehmen einen Nachfolger. Rund 300.000 Arbeitsplätze sind von solchen anstehenden Unternehmensübergaben betroffen. Gut 80 Prozent der betroffenen Familienbetriebe haben die Übergabe aus ihrer Sicht gut vorbereitet. Etwa 60 Prozent der Unternehmen bleibt dabei in der Familie, die anderen werden von bisherigen Mitarbeitern oder externen Nachfolgern weiter geführt. Ein Drittel der Firmen hat allerdings Probleme, die Führung zu besetzen. Der Mangel an Fachkräften verstärkt diese Problematik. Die erfolgreiche Gestaltung der Unternehmensnachfolge ist ein wichtiges Thema. Sichert diese doch das langjährige Know-how und vor allem die Arbeitsplätze im Unternehmen. Eine professionelle und langfristige Vorbereitung ist bei einem Generationswechsel unbedingt erforderlich.
Etwa ein Drittel der Unternehmensübergaben in Industrie, Handel und Handwerk steht viel früher an als geplant. In vielen Fällen wird die Nachfolge der Unternehmensführung zu spät oder gar nicht geregelt. Realisierbare und geplante Lösungen werden unmöglich, da nicht genug Zeit bleibt. Eine frühzeitige und systematische Vorgehensweise ist daher unabdingbar. Für die Nachfolger bedeutet die Übernahme einen Sprung in die Selbständigkeit und ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Die Auswirkungen der neuen Führung reichen bis ins Privatleben hinein, sowohl für den ausscheidenden Inhaber als auch für den neuen Geschäftsinhaber. Sachlichkeit, Offenheit, Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen sind gefragt. Nur so können Konflikte vermieden werden.
Die Unternehmensnachfolge ist mit zwei Aspekten zu betrachten, der Übertragung des Eigentums sowie die Geschäftsführung. In kleinen Unternehmen übernimmt meist der neue Eigentümer auch die Unternehmensleitung. Ist kein Erbe oder Familienmitglied bereit, das Management zu übernehmen, ist es oft sinnvoll, die Geschäftsführungs- und Eigentumsfrage getrennt zu regeln. Mögliche Lösungen für die Regelung der Unternehmensnachfolge sind
- der Verkauf des Unternehmens
- eine Übertragung auf ein Familienmitglied
- die Betriebsverpachtung
- die Form der Stiftung
- Einsetzen eines Fremdgeschäftsführers.
Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile, diese sollten vor der Abwicklung der Übergabe genau überlegt werden. Ein externer Berater kann dabei hilfreich sein, wenn sich die Familienmitglieder nicht sicher sind, wie es weiter gehen soll. Die richtige Entscheidung kann die Zukunft des Unternehmens sichern und Arbeitsplätze erhalten.