Deutsche Bank hat sich Frieden in der Kirch-Affäre erkauft

Der zwölf Jahre dauernde Streit vor Gericht zwischen den Kirch-Erben und der Deutschen Bank hat mit Zahlung von fast 1 Milliarde Euro ein Ende gefunden.

Damit ist der Deutschen Bank ein erster Befreiungsschlag geglückt.

Mit dem 775 Millionen Euro – Vergleich plus aufgelaufener Zinsen und einer nicht näher definierten Kostenerstattung endet der Rechtsstreit um die Pleite des Kirch-Konzerns, die angeblich durch Aussagen des Bankchefs Breuer in einem Fernsehinterview Anfang Februar 2002, wo er die Kreditwürdigkeit Kirchs in Zweifel gezogen hatte, hervorgerufen wurde.

Ende Oktober 2013 gab der Insolvenzverwalter der Kirch Media, Michael Jaffé, bekannt, dass noch immer Forderungen der Gläubiger in Höhe von knapp 5 Millionen Euro offen sind, nachdem schon über 9o Millionen ausgezahlt wurden.

Beobachter des Prozesses hatten nicht damit gerechnet, dass nach zwölf Jahren des Streits, des Beharkens und gegenseitigen Belauerns, noch mit einer Einigung zu rechnen ist.

Echte Freude herrschte bei der Deutschen Bank allerdings nicht, die neunstellige Zahl schmerzt schon. Trotzdem machte sich Erleichterung breit, denn der Fall Kirch, der zunehmend unkalkulierbar geworden war, ist nun endlich vom Tisch.

Doch zur Ruhe wird die Deutsche Bank nicht kommen: Die Münchner Staatsanwaltschaft ermitteln im Zusammenhang mit der Kirch-Pleite wegen Prozessbetrug. Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen steht dabei u. a. im Visier der Staatsanwälte.

Die Deutsche hat noch einige offene Baustellen: So war sie sowohl in die Manipulation von Devisenkursen als auch von Referenz-Zinssätzen im Interbanken-Handel verwickelt. Welche Konsequenzen sich daraus noch ergeben, ist bis dato nicht abzusehen.

Ihr Image zu verbessern, ist der Deutschen Bank noch nicht wirklich gelungen.

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