Enthält das Steuerprogramm ELSTER Viren oder Trojaner?
Die Elster ist ein heimischer Vogel, der als diebisch bekannt ist, hat dem Steuerprogramm der Finanzverwaltung vor Jahren den Namen gegeben.
Ist dies Zufall oder verbirgt sich hinter dem Namen ein Selbstbekenntnis der Steuerbehörden mit einem tieferen Sinn?
2013 wurden über 15 Millionen elektronische Einkommensteuerklärungen mit dem System Elster online abgegeben. Wie in jedem Jahr, werden auch dieses Jahr wieder zahlreiche Unternehmen und Privatpersonen das Steuerprogramm Elster nutzen, um die Steuererklärung „zeitgemäß“ online abzugeben.
Ob Umsatzsteuererklärung, zusammenfassende Meldung oder Dauerfristverlängerung, alle Daten gehen bei vielen Firmen und Erwerbstätigen online zur Finanzbehörde.
Aber wie sicher ist das Login und Verschicken der Kapitalertragsteuer-Anmeldung, Lohnsteuerbescheinigung & Co. über das elektronische Steuerprogramm?
Auch wenn sich die Finanzverwaltungen von Bund und Ländern zu Verantwortung für die IT-Sicherheit bei der elektronischen Steuererklärung über ELSTER bekennen und vollmundig zum Ausdruck bringen, dass Sicherheit und Datenschutz im Vordergrund stehen und durch geeignete Verschlüsselungen gesichert sein, gibt es doch schon länger Bedenken über die Sicherheit des Elster-Programms.
Bei Registrierung im Onlineportal der Finanzbehörde ist die Nutzung über einen Sicherheitsstick oder eine Sicherheitskarte nur mit aktiviertem Java-Plugin möglich.
Durch zahlreiche und sich ständig wiederholende Warnungen aufgrund von diversen Sicherheitslücken bei dieser Anwendung gerieten die weit verbreiteten Java-Browser-Plugins in Verruf.
Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik riet mehrfach zur äußersten Vorsicht bei Java. Einen ersten Schritt hat das Finanzministerium mit einer Version gemacht, bei der Java nicht aktiviert werden muss.
Aber macht dies das ELSTER-Steuerprogramm sicherer?
Alle Steuerzahler, welche die Elster-Software auf ihrem Computer installiert haben, sollten daran denken, dass mit den heutigen technischen Möglichkeiten das Ausspähen von persönlichen Daten online kein Problem mehr ist. Nicht nur für Phisher und Hacker.
Zahlreiche Artikel mit hintergründigem Beweismaterial schocken die ELSTER-Benutzer in letzter Zeit, denn mit der Steuer-Software soll die Finanzbehörde einen „Trojaner“ einschleusen können.
Datendiebstahl durch das Finanzamt und (un-)heimliche Spionage durch die deutschen Behörden?
Nach übereinstimmenden Angaben französischer und britischer Geheimdienste habe das deutsche Finanzministerium die Möglichkeit, per automatischen Abruf auf den Computern der Elster-Nutzer persönliche Daten abzugreifen.
Otto-Normalverbraucher wurde spätestens seit den Aufdeckungen des Ex-Geheimdienstlers Edward Snowden für die Themen Datensicherheit und Schutz der persönlichen Daten sensibilisiert.
Wird also mit dem Steuerprogramm Elster mehr abgefischt als nur die Steuererklärung?
Wer auf der sicheren Seite sein möchte und das Risiko einer Spionage in den Privatangelegenheiten ausschließen will, gibt seine Steuererklärung in klassischer Weise mit den vorgedruckten Formularen ab…