Internet als Zweiklassengesellschaft?
Im Internet lässt sich viel Geld verdienen. Nicht nur windige Anbieter werben damit, dass man im Internet über Nacht reich werden oder viel Geld verdienen kann, meistens ohne Arbeit und dass dies von ganz allein geht.
Auch seriöse Anbieter wie Onlineshops leben oft zum großen Teil durch die Einkünfte aus dem Internet.
Jetzt hat die US-Regulierungsbehörde den Vogel abgeschossen:
Sollten sich die Informationen über die Pläne der US-Behörde FCC bewahrheiten, könnte in Zukunft das Surfen im Internet für zahlende Kunden schneller werden und diese bei den Netzverbindungen bevorzugt behandelt werden.
Die amerikanische Kommunikationsbehörde FCC will den Weg für so genannte bezahlte Überholspuren im Netz möglicherweise freigeben. Der Vorstoß der FCC sei Bestandteil einer Neufassung der Regeln zur Netzneutralität. Unternehmen wie Google, Microsoft oder Facebook sollen demnach die Möglichkeit bekommen, ihre Netzdienste mit garantierter Übertragungsgeschwindigkeit zum Kunden zu bringen.
Der normale User könnte dabei benachteiligt werden und für Europa, wo die Internetnutzer noch nach dem Prinzip der Gleichbehandlung geschützt sind, wird das Prinzip der Neutralität früher oder später aufgeweicht werden.
Auch wenn sich das Internet für den User zu Hause zunächst wenig ändern wird, sind große Internet-Anbieter wie Google mit YouTube, die umfangreiche Daten in das Internetz pumpen und damit große Gewinne abschöpfen, dank Sonderzahlung wieder auf der Überholspur.
Verfechter der Netzneutralität bezeichnen die geplante Struktur als Diskriminierung und befürchten, dass durch diese Regelung kleinere Unternehmen benachteiligt würden. Wer sich die Extra-Zahlung an die Internetanbieter nicht leisten könne, müsste dann mit einer schlechteren Übertragungsqualität bei der Internetverbindung rechnen.
Kritiker sehen das Ende des offenen Internets.
In der kommenden Zeit dürften weltweit noch hitzige Debatten zum Thema „Zweiklassengesellschaft im Internet“ bevorstehen.