Der Niedergang der Bitcoin-Währung
Die Grundidee, die im Jahr 2009 zur Geburt der virtuellen Währung führte, war nicht ganz schlecht.
Bitcoin als virtuelles Geld einzusetzen, frei von Währungsschwankungen und Angst vor Entwertung, hat seitdem einen grandiosen Aufstieg erlebt.
Die als Regionalwährung des Internets bezeichnete Währung, die beliebig zwischen den Teilnehmern dank eines kryptographischen Schlüssels nachgewiesen und bei jeder Transaktion von Geldeinheiten mit einer digitalen Signatur versehen wurde, hat lange Zeit bei einer begrenzten Teilnehmerzahl gut funktioniert.
Bitcoin als Währung hat zwar keinen direkten Substanzwert, aber das Vertrauen in das virtuelle Geld hat dieser Kunstwährung ihren Wert verliehen.
Jetzt scheint mit dem Optimismus Schluss zu sein, denn die Bitcoin-Währung ist dabei, sich in Luft aufzulösen.
Nachdem bereits vor 14 Tagen der Handel mit Bitcoins ausgesetzt worden war, brach Mt. Gox, die bekannteste Bitcoin-Tauschbörse, jetzt komplett zusammen und ging offline.
Über eine Million Bitcoin–Konten soll Mt. Gox nach eigenen Angaben verwaltet haben; etwa 25 Prozent des weltweiten Bitcoin–Handels gingen über diese große Tauschbörse.
Die Gerüchte über katastrophale Verluste verunsichern viele Investoren, die den Ausfall ihrer Gelder fürchten.
Aber wo liegt welches Geld sicher? Viele Sparer machen sich wegen der Eurokrise Sorgen um ihre Ersparnisse.
Wenn auch die EU bezüglich der Einlagensicherung bis 100.00 Euro erneut verkündet hat, Sparer künftig zu präferieren und Großsparer an Verlusten zu beteiligen, heißt das zwischen den Zeilen, dass Guthaben über 100.000 Euro in Gefahr sein können.
Das beruhigt aber die kleinen und mittleren Sparer und Anleger mehr, als wenn man es mit einer imaginären Währung wie den Bitcoins zu tun hat.
Die Bitcoin-Idee war gut, die Umsetzung mangelhaft. Die Schwachstelle war nicht die Währung selbst, sondern fehlende Transparenz bei den Tauschbörsen sowie der extrem riskante Handel und die Anfälligkeit für Attacken durch Manipulationen und Hacker.
Die technische Panne, die als Ursache für die Insolvenz der größten Bitcoin-Tauschbörse angegeben wird, zeigt wieder einmal, dass weder virtuelles Geld bei imaginären Banken noch echte Euro in den Geldhäusern dieser Welt wirklich sicher sind.
„Das Geld ist sicher“, verkündeten der damalige Finanzminister Peer Steinbrück zusammen mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende 2008 vor laufender Kamera, als es um die Frage zu den zirka fünf Billionen Euro schweren Spareinlagen der Deutschen ging.
Inwieweit dieses Versprechen auf Dauer in Deutschland eingelöst werden kann, sei dahingestellt…
Die neueste Meldung aus der EZB scheint einen anderen Ton anzuschlagen: „Die Enteignung von privaten Bankguthaben wird in Zukunft Teil der europäischen Liquidierungs-Politik sein“, verkündete der aus den Niederlanden stammende EZB-Mitarbeiter Klaas Knot.
Der kleine Mann sollte sich also gut überlegen, wie viel Geld er auf welchem Konto bunkert.
In diesem Zusammenhang wird erneut auf die Flucht in Gold hingewiesen, dessen Wert zwar auch Schwankungen unterliegt, aber immer alle Krisen überstanden hat.
Der massive Goldkauf asiatischer Staaten beweist, dass die Strategie der Goldanlage interessant bleibt und das Gold als Edelmetall seine Rolle als Pendant zu den Währungen nicht verloren hat.