Deutsche Bank mit mysteriösen Anleihen: Coco-Bonds

Die Deutsche Bank beschreitet auf der Suche nach frischem Kapital mit der Ausgabe von Coco-Anleihen neue Wege.
So ist bekannt geworden, dass die große deutsche Bank ab Mai 2014 Options-Genussscheine über vorerst 1,5 Milliarden Euro ausgeben will, um einen Kapitalpuffer für Krisenzeiten zu schaffen und sich für den bevorstehenden Stresstest der Europäischen Zentralbank zu wappnen.

Nachdem die Bank in einem Schreiben am 25.04.2014, welches dem Wall Street Journal vorgelegen hat, ihre US-Kunden in Belgien verunsicherte, weil sie bis zum 10. Juni alle Konten der US-amerikanischen Kunden angeblich wegen neuer Vorschriften im Geldverkehr auflösen will, zieht sie jetzt alle Register, um ihr Eigenkapital zu erhöhen.

Damit ist es das dritte Mal, dass die Deutsche Bank innerhalb eines Jahres den Geldmarkt anzapfen muss.

Was soll mit den Coco-Anleihen erreicht werden, die im Mittelpunkt der brisanten Frage, wer in Zukunft bei der Schieflage von Banken einspringen soll, stehen?

In erster Linie wird die Anleihe der Deutschen Bank frisches Geld in die Tresore spülen.
Mitte April 2014 hatten die Finanzbehörden grünes Licht für so genannte Options-Genussscheine gegeben. Als erstes Geldhaus macht jetzt die Deutsche Bank davon Gebrauch und will so die eigene Kapitalstruktur verbessern.

Die Details über die Verzinsung der Schuldtitel sind noch nicht bekannt, werden aber mit Spannung von den Finanzexperten erwartet.

Wenn auch in der Schweiz und in Frankreich derartige Papiere schon länger bekannt sind, ist die Deutsche Bank das erste Institut in Deutschland, welches Gebrauch davon machen will.

Aber wo liegen die Risiken der CoCo-Anleihen?

Da die CoCo-Bonds strategische, nachrangige Schuldverschreibungen mit festem Coupon und langer Laufzeit sind, die auf vorgängig festgelegten Wandlungskriterien basieren und automatisch von Fremd- in Eigenkapital gewandelt werden, machen die neuen CoCo – Anleihen Kapitalgeber im Falle einer Wandlung zu haftenden Aktionären.

Zwar verbessern diese Anleihen die Eigenkapitalausstattung des Emittenten enorm, doch in widrigen Situationen, wenn es Verluste auszumerzen gilt, ist der Anleger wieder in der Haftung und der Verlierer.

Diese Hybrid-Anleihen sind also nichts für schwache Nerven oder eine überschaubare Geldanlage mit Garantiegewinn.

Nachdem die Santander Bank in Spanien und die Kopenhagener Danske Bank schon als Pioniere bei der Ausgabe der COCO-Anleihen betätigt haben, folgt nun auch die erste deutsche Bank mit den neuartigen Anleihen an der Kapitalmarkt, das größte deutsche Geldinstitut, die die Deutsche Bank. Experten vermuten, dass weitere deutsche Geldinstitute folgen werden und haben dabei die Commerzbank, den Hypotheken-Finanzierer Aareal sowie die staatliche NordLB im Fokus.
Eine der markantesten Lehren aus der Finanzkrise lautete: Banken müssen mehr Eigenkapital halten, um Ausfälle aus eigener Kraft zu meistern.
Doch die Eigenkapitaldecken sind, besonders bei der Deutschen Bank, dünn.
Die Coco-Anleihen zielen darauf ab, die kranken Banken mit Fremdmitteln zu stärken und unter dem Strich die Gläubiger bluten zu lassen.

Deutsche Bank mit mysteriösen Anleihen: Coco-Bonds
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