Überziehungszinsen beim Dispokredit werden abgeschafft
Das Konto ist leer, aber es sind noch Rechnungen zu bezahlen. Die meisten Bankkunden haben in einer solchen Situation schon den so genannten Dispo bzw. Dispositionskredit in Anspruch genommen. Viele Banken ermöglichen ihren Kunden diese begrenzte Überziehung des Kontos, das Limit liegt in der Regel bei zwei bis drei Monatsgehältern.
Der Vorteil vom Dispokredit ist, dass man den eingeräumten Dispokredite nicht erst beantragen muss, sondern dieser bei einem Konto sofort verfügbar ist. Der große Nachteil beim Dispo ist die Zinshöhe. Außerdem sind Banken berechtigt, Dispokredite kurzfristig zu kündigen und zurückzufordern, etwa wenn sie Zweifel an der Zahlungsfähigkeit eines Bankkunden haben.
Schon seit einiger Zeit stehen die enorm hohen Zinsen bei Kontoüberziehungen in der Kritik. Der Dispokredit wurde bisher mit bis zu 14 Prozent Zinsen berechnet und war unter dem Strich für die Bankkunden recht teuer.
Kürzlich hatte die Direktbank ING-Diba für Girokonten den höheren Überziehungszins abgeschafft.
Nun hat sich auch die Sparda-Bank entschieden, die Zusatzzinsen abzuschaffen. Dispozinsen seien nicht mehr zeitgemäß, heißt es aus der Zentrale in Baden-Württemberg.
Nach Untersuchungen der Stiftung Warentest haben bisher nur wenige Geldhäuser den Überziehungszins abgeschafft. Grundsätzlich sei es ein Problem, dass die Dispozinsen insgesamt zu hoch sind. Der Dispokredit ist der teuerste Kredit, den eine Bank zu vergeben hat. Um einen finanziellen Engpass kurzfristig zu überbrücken, ist diese Art von Kredit geeignet, sonst nicht.
Um längerfristig und günstiger Geld zu erhalten, bieten sich andere Kredite an. So auch für die Ablösung eines teueren Dispokredits.