Kahlschlag bei Großbanken auch 2014?

Fast 220 Jobs sind bei Großbanken im vergangenen Jahr pro Tag weggefallen. Insgesamt haben 2013 Europas größte Banken über 80.000 Jobs gestrichen.

Die schärfere Regulierung der Banken als Ergebnis der Branchenkrise macht viele Bankgeschäfte weniger profitabel und setzt damit Mitarbeiter frei.

Diese Entwicklung wird nach Ansicht von Experten auch 2014 weiter anhalten. 3,5 Prozent ihrer Stellen haben die Banken im vergangenen Jahr abgebaut.

Die Kürzungen basieren aber nicht nur auf Entlassungen, sondern auch auf den Verkauf vieler Tochterunternehmen der Banken.

So haben in Spanien diese Maßnahmen dazu beigetragen, dass die Arbeitslosenquote auf über 25 Prozent gestiegen ist. Die Mitarbeiter der spanischen Bankia wurden vergangenes Jahr um fast 24 Prozent reduziert. Das spanische Geldinstitut ist durch die geplatzte Immobilienblase im eigenen Land in Schieflage geraten.

Spitzenreiter bei dem Kahlschlag war das italienische Finanzinstitut Unicredit. Bei der Unicredit wurden am meisten Stellen gestrichen, knapp 8500. Ein Teil davon gehe dabei auf die Auslagerung von IT-Tätigkeiten in ein Gemeinschaftsunternehmen zurück, wie es im Jahresabschlussbericht der Unicredit verlautet.

Seit Ende 2008, dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers und dem Höhepunkt der Finanzkrise, haben die Banken zahlreiche Geschäftsfelder zurückgefahren, um Kosten zu senken und Risiken zu minimieren. Dadurch sind insgesamt mehrere Hunderttausend Jobs verloren gegangen. Auch wenn sich das Tempo der Stellenstreichungen in 2013 fast halbiert hat, werden weitere Stellenstreichungen bei den meisten Großbanken folgen.

Weil ausreichendes Eigenkapital bei vielen Banken und Geldhäusern fehlt, könnte der bevorstehende Stresstest durch die Europäische Zentralbank (EZB) weitere Restrukturierungen nötig machen und Lücken in die Mitarbeiterschaft reißen.

2013 stellten per saldo nur drei große Banken, die britische Barclays, die Deutsche Bank und die schwedische Handelsbank Personal ein. Zusammen waren es aber nicht einmal 800 neue Jobs.

2014 werden bei den Banken neue und erfahrene Spezialisten gesucht, die unter anderem im Kampf gegen Geldwäsche, bei der Cyber-Sicherheit und in der Risikobewertung benötigt werden.

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