Senkung der Leitzinsen durch die EZB

Die permanente Senkung des Leitzinses der EZB nimmt eine Besorgnis erregende Entwicklung, denn die EZB könnte nach Einschätzung von Finanzexperten heute eine weitere Senkung des bereits rekordtiefen Leitzinses von derzeit 0,25 Prozent beschließen.

Die Europäische Zentralbank unter ihrem Präsident Mario Draghi will ihre Geldpolitik in einem bisher nicht gekannten Maße lockern.
Angesichts der Zahlungsprobleme in vielen südeuropäischen Ländern sei ein solcher Schritt zwar durchaus verständlich, wie es Ulrich Schröder, der Chef der staatlichen Förderbank KfW, zum Ausdruck brachte, doch die Mehrheit der Finanzexperten und vor allem die deutsche Wirtschaft erwartet negative Folgen nach einer weiteren Senkung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank.

Eine weitere Senkung des Leitzinses wird nicht dazu führen, dass mehr investiert wird, so sind sich die Experten einig.
Dass die niedrigen Zinsen einer Enteignung der kleinen Sparer und Geldanleger gleichkommt und die Gefahr wachsender Altersarmut wächst, ist eine logische Nebenwirkung der Senkung vom Leitzins.

Immer niedrigere Zinsen beschädigen die Sparkultur und vernichten Vermögenswerte nachhaltig, so der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands Georg Fahrenschon.

Die Kritik an der Zinspolitik der EZB wächst ständig, wenn auch Politiker und Zentralbanker aus den Krisenländern eine neue Deflation im Euro-Raum beschwören.

Das Gespenst der Deflation wird an die Wand gemalt, damit hofft die EZB, dass jeder zur Salzsäule erstarrt und verschreckt der Zinssenkung zustimmt.
Obwohl Deflation zu den am meisten missbrauchten Begriffen in der Wirtschaftspolitik zählt, warnen andere Experten vor einer Inflation.
Der Bundesbank-Präsident Jens Weidmann war noch vor wenigen Tagen der Meinung, dass der Kampf gegen die Inflation stets ein Thema für die Geldpolitik sei und dürfe nicht vernachlässigt werden.
Inflation oder Deflation?
Wahrscheinlicher ist, dass sich bei nüchterner Betrachtung der konjunkturellen Lage in Europa beide Schreckgespenster in Luft auflösen werden.

Heute ist EZB-Tag und die Europäische Zentralbank gibt die neue Zinsentscheidung bekannt. Weil die Preise in der Euro-Zone kaum noch steigen, steht der EZB-Chef Mario Draghi gehörig unter Druck.
Bei einer Zinssenkung muss aber niemand in Panik verfallen.
Geld wird billiger, die Preise werden steigen. Beides wird die Konjunktur ankurbeln.
Aber wann ist das Ende der Fahnenstange erreicht?
Auf jeden Fall werden Banken eine Leitzinssenkung schneller umsetzen als eine Erhöhung, wenn es um Produkte zugunsten der Kunden geht.

Für einen Großteil der Bevölkerung wird die Senkung des Leitzinses Nachteile bringen; das Ersparte auf der Bank wächst wenig oder gar nicht. Dafür werden Hauskredite etc. nicht teurer, weil die Banken bei niedrigem Leitzins günstiger an frisches Geld kommen, welches sie dann als Kredite an Unternehmen und Bürger weitergeben könnten.

Die Wirtschaft, vor allem in den europäischen Krisenländern, wird am meisten von der erneuten Zinssenkung der EZB partizipieren, denn Unternehmen kommen billiger an neues Geld für Investitionen.

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